Ich wollte schon seit längere Zeit eine HP machen, aber diese ganze html-G´schicht war mir immer zu kompliziert. Schließlich bin ich dann auf einen Anbieter für Foto-HP gestoßen. Ich fotographiere gerne, hab jede Menge Fotos zu Hause und endlich eine Möglichkeit gefunden sie zu zeigen.
Ein Bild sagt oft mehr als tausend Worte, aber irgendwann war mir das dann doch zuwenig. Ich wollte was dazuschreiben.
Über Kotopulo und Michi bin ich dann auf die Form des Blog`s gestoßen. Michi hat es so schön ausgedrückt: es ist dynamisch. Im Gegensatz zu einer „normalen HP“. Das passte genau zu meiner Aufbruchstimmung, Veränderung, nichts Starres. Also hab ich angefangen zu bloggen.
Und es ist jetzt schon interessant wenn ich "zurück"lese was ich "früher" geschrieben habe, dabei ist mein Blog erst knapp ein Jahr alt.
Klar hab ich als Teenager auch ein Tagebuch geführt, oder zumindest versucht. So mit kleinem Schlüsselchen zum verschließen und versteckt, damit niemand es liest (liebes Tagebuch .... *gg*). Allerdings hab ich das nie lang gemacht. Warum hat es damals nicht funktioniert, heute schon?
Weil es jedermann lesen kann?
Eine Freundin hat die Frage gestellt, als sie erfahren hat dass ich auch einen Blog führe: Warum stellen Menschen ihr Leben ins Netz? Ganz so krass würde ich das nicht formulieren - schließlich schreib ich ja nicht alles was in meinem Leben passiert.
Heutzutage ist so und so niemand mehr anonym. Datenschutz – das ich nicht lache. Da kommt manchmal Post von Firmen mit persönlicher Anschrift von denen ich noch nie was gehört habe. Will gar nicht wissen wer aller wirklich Zugang zu persönlichen Daten hat (e-card, elektronische Krankenakte usw). Andrerseits passiert es, dass Menschen schon seit Monaten tot sind und niemand bemerkt es, aber ich komm vom Thema ab.
Zurück zur Frage warum blogge ich. Zu Beginn hat es mir sicherlich geholfen aus meinem Schneckenhaus herauszukommen. Es befriedigt das menschliche Grundbedürfnis nach Anerkennung, andere Leute lesen das was ich schreibe, geben Kommentare ab. Nichts ist frustrierender als wenn sich keiner für dich und das was du tust interessiert. Wievielen Menschen reicht es wirklich zB Fotos nur für sich in der Schublade (oder im Diakoffer) zu haben?
Mittlerweile macht mir
das schreiben an sich Spaß (Wenn das meine Deutschlehrerin hören würde, die würd Luftsprünge machen). Beim Versuch seine Gedanken auch niederzuschreiben, sich auszudrücken, wird einem einiges klar.
Das soll jetzt hier keine wissenschaftliche Abhandlung werden, das haben schon andere gemacht. Nicht umsonst gibt es eigene Studienrichtungen über Psychologie, Kommunikation, Medien usw. die man jahrelang – eigentlich ein Leben lang – studieren könnte.Ich hab mal das „Phänomen Bloggen“ in google eingegeben: Wow, was google da alles ausspuckt.
zB bin ich auf folgendes gestoßen: Blogs sind nicht nur private Tagebücher --->
ein Dossier über "die öffentlichen Internet-Tagebücher der "Blogger" oder wie unbemerkt und mitten unter uns sukzessive eine neue Form des Kommunizierens entsteht
und wem das noch zuwenig ist der kann
hier noch mehr finden
Zum Thema private Blogs bin ich auf folgenden Eintrag in einem privaten Blog *gggg* gestoßen --->
Robert:
Warum das ganze? Warum setzen sich so viele Menschen auf der Welt hin und schreiben tagtäglich tausenden Beiträge in ihre online Tagebücher oder wie man sie auch immer bezeichnen will… Warum macht man sich die Mühen Bilder zu machen, zu bearbeiten, Geschichten zu verfassen und den alltäglichen Wahnsinn zu notieren - für eine handvoll User?
Eine schwere Frage, aber sie muss gestellt werden.
Eine mögliche Antwort ist weil sie etwas zu sagen haben, das ist sicher ein sehr guter Grund. Aber er dürfte gerade mal auf 1-2% der Blogger zutreffen. Wer kann schon von sich behaupten jeden Tag wirklich wichtige und interessanten Beiträge zu posten. Beiträge die neue Techniken beleuchten, wissenschaftliche Ergenisse vertiefen oder interessante Test und Tutorials.
Zweite Möglichkeit um sich zu präsentieren, sein Ego aufzubessern oder sich selbs darzustellen. Sicher auch eine große Gruppe unter den Bloggern die ihrer selbst Willen bloggen. Egal was andere sagen, sie machen ihr Ding, schreiben was ihnen passt. Sie versuchen berühtmt, berüchtigt oder reich zu werden. Eigentlich stellt ein jeder Blogger sich selbst dar, mehr oder weniger vordergründig.
Dritte Möglichkeit man will die Welt verbessern. Es gibt soviel Unheil, Leid, Krankheiten, Kriege und weiß der Teufel was. Aber es gibt immer noch Menschen die dagegen ankämpfen. Menschen die machen das ich in aller Ruhe morgen aufwache und mich warm Duschen kann und so weiter. Auch Blogger sind Weltverbessere, sie üben Kritik an allen und jedem, keiner verbietet ihnen den Mund oder steckt sie ins Gefängniss - Blogger sind frei. So frei wie man sonst wohl kaum noch auf der Welt sein kann.
Vierte Möglichkeit, bloggen schafft einem die Möglichkeit seine Gedanken festzuhalten. Man denkt jeden Tag über Millionen von Dingen nach und am nächsten Tag hat man alles wieder vergessen weil wieder neue Dinge im Kopf umherkreisen. Mit einem Blog kann man seine Gedanken zu jedenm Tag im Jahr festhalten, sogar zu jeder Stunde oder Minute. Man kann sich hinsetzen und niederschreiben was einen bewegt, erregt oder begeistert. Es ist für die Ewigkeit bewahrt.
Eine letzte Möglichkeit möchte ich noch niederschreiben. Man bloggt weil es gerade im Trend ist. Es ist in aller Munde dieses neue Kunstwort auf Web und Log das Blog. Wenn man eines hat gehört man zur In-Crowd. Man ist dabei, man lernt neue Leute kennen, es wird über einen gesprochen - kurz man ist dabei.
Natürlich vermischen sich die einzelnen Punkte bei jedem von uns. Der eine ist mehr hiervon weniger davon, beim nächsten genau umekehrt. Warhscheinlich ist jeder sogar ein bischen von allem und noch mehr. Es wird kein Tag vergehen an dem neue Facetten geboren und andere sterben werden, kein Tag ohne neue Blogs und Einträge. In dieser riesigen Gemeinschaft die alle zusammen ihren Traum leben und ihr Blog hegen und pflegen wie andere ihre Autos oder Gärten.
Keine Ahnung warum ich das alles schreibe, wohl einfach aus dem Grund das ich selber einer dieser Blogger bin. Ständig auf der Suche nach dem nächsten Beitrag, neuen User, mehr Fame und Karma, interessanten Beiträge und Kommentare, Links in die entferntesten Welten und wieder zurück. Wir bloggen weil wir uns mitteilen wollen, wir haben was zu sagen und wenn uns nur einer liest oder etwas kommentiert haben wir das Ziel erreicht - Wir werden gelesen. Darum bloggen wir…
Wir alle wollen gelesen werden und freuen uns über viele Komentare zu unseren Artikel.
den ganzen Blog und die Kommentare dazu findet man
hier
Der letzte Punkt trifft sicher nicht auf mich zu. Ich blogge sicher nicht weil es gerade „in“ ist. Ich trau mich nicht zu behaupten, ich bin immun gegen sämtliche Modeerscheinungen, aber ich glaube doch (oder hoffe doch) kein Opfer der Medien zu sein und alles nachzumachen – zumindest wenn ich in meinen Kasten schau, dann bin ich sicher nicht „in“.
Google hat auch Seiten ausgespuckt mit der Anleitung zum „richtig“ bloggen – sprich wie bekomme ich möglichst viele Leser (zB nicht zu lange Texte wie diesen hier zu bloggen) – für Leute die bloggen weil es gerade "in" ist.
Das ist nicht mein Ziel: möglichst viele Leser zu bekommen. Weniger (aber dafür die richtigen ) sind mehr ;-))))
Gegenfrage: Warum lesen Menschen Blogs?
Ok, Schluß mit Fragen nach dem warum, wieso, weshalb – ich hab einfach Freude dran.
Schriftsteller schreiben Bücher, "normale Leute" schreiben Bloggs, manche lesen in bunten Klatschzeitschriften über die alltäglichen Probleme der mehr oder weniger berühmten Leute, wieder andere schauen Realityshow`s im Fernsehen …..
Für weitere Diskussionen fehlt ganz einfach das richtige Ambiente --> zu vorgerückter Stunde in der Küche sitzen und die berühmten Diskussionen über den Sinn des Lebens und "Gott und die Welt" zu führen. Das geht halt doch nicht übers Internet *ggg*
Ich hoffe ich hab mit dem langen Text jetzt nicht "meine Leser" verschreckt, bzw Gratulation an alle die sich den Beitrag bis zum Schluß durchgelesen haben.
Ich kenn das von mir selber, wenn in einem Forum so ein Beitrag gepostet wird, dann fang ich meistens gar nicht an zu lesen, weil es mir zu lang ist ;-)))))
Der nächste Beitrag wird bestimmt wieder kürzer, ich versprech`s.